Haruki Murakami, Teil I: Afterdark

Wie schreibt man über einen Autoren? Erläutern, welches seiner Bächer man für das Beste hült, damit würe alles gesagt was es noch zu sagen gibt, der Rest lüsst sich im Internet nachlesen.
Ich möchte anders vorgehen, in einzelnen ganz kurzen Abschnitten einzelne Punkte erläutern, Zweifel begründen, eine Reihenfolge erstellen, welche es erlaubt, auch eines seiner angeblich schlechtesten Bücher zu lesen und geringfügig persönlich werden.

Auf Haruki Murakami wurde ich durch einen Freund aufmerksam. Er läuft Triathlon und das Buch von Murakami trägt den Titel «Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede«. Es handelt sich dabei um die Autobiografie von Haruki Murakami und handelt tatsächlich vom Laufen, dies aber mit einigem philosophischem Tiefgang. Der Autor ist Japaner, es ist fast unumgänglich dass wir auf das Werk zu sprechen kommen und ich beschliesse, auch mal etwas vom besagtem Autor zu lesen.

In der Buchhandlung wird die Auswahl nicht gerade einfach gemacht. Dessen Werke tragen eigenartige Namen wie zum Beispiel «gefährliche Geliebte» (dazu später mehr) oder «Wie ich eines schönen Morgens im April das 100%ige Mädchen sah». Diese Titel hören sich an wie ein Rosamunde Pilcher Aequivalent für Jugendliche in der Krise. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste und ich nehme daher mal etwas eher dünnes mit dem unverdächtigen Titel «Afterdark».

«Afterdark» ist eine einfache Geschichte, sie spielt in einer Nacht in Tokio, die eigentliche Hauptperson Mari schlägt sich die Zeit um die Ohren weil sie nicht nach Hause will, lernt den Hobbymusiker Takahashi kennen, der die ganze Nacht probt, und wird zur Übersetzerin für eine Prostituierte, welche von einem Freier misshandelt wurde.

Aber da ist noch eine zweite Geschichte. Maris Schwester Eri schläft unerklärlicherweise seit zwei Monaten, diese zweite Geschichte ist recht sureal und wird aus der Perspektive eines Fernsehers erzählt.

Damit sind in diesem Roman bereits zwei Elemente angelegt, welche für Murakamis Geschichten weitgehend typisch sind: Der Verlauf in zwei Geschichten parallel und das Element Musik, welches hier durch den Hobbymusiker gegeben ist, welcher Stücke von Curtis Fuller probt.

Durch die doch sehr spezielle Erzählart war ich von diesem Roman recht angetan, zudem machte ich das einzig richtige, was man beim Lesen dieses Romans auch noch machen konnte: Ich beschafte mir die Musik von Curtis Fuller. Obwohl es bezüglich Musik in Afterdark vorallem um das Stück Blues-ette von Curtis Fuller geht, fiel mein Augenmerk, dies müsste korrekterweise Ohrenmerk heissen, auf dessen Album «The Story of Cathy and me«. Diese Musik begleitete mich also zu der Zeit als ich den Roman lass und da war wieder eine Geschichte, diesmal eine Art Biografie von Fuller. In den Intros erzählt Curtis in einem Stil, welcher zur Stimmung, welche «Afterdark» vermittelt, gar nicht so unpassend war.

Über diese Musik gab es jetzt einen zusätzliche Zugang zu dieser Romanwelt, man könnte aber auch sagen, der Roman tratt aus dem Buch heraus, dies sollte bei Murakamis Geschichten nicht einmalig bleiben.

Auf Japanliterature.net wird «Afterdark» nicht gerade gelobt, dort steht zu lesen:

Murakami-Neueinsteiger sollten zu einem anderen Buch greifen, denn dieses wird sie (aufgrund des hohen Lobs an Murakami durch Medien und Kritiker) enttäuschen. Murakami-Fans sollten sich ihr eigenes Urteil bilden, sich jedoch nicht zu viel erhoffen.

Ich finde, gerade für den Murakami-Neueinstieg ist dieses Buch eine leichte Hürde, andere Werke von Murakami werden sich zugegebenermassen als weniger oberflächlich entpuppen, wer aber zum Beispiel mit dem Werk «Mister Aufziehvogel» einsteigen will versucht sich an einem vergleichsweise heftigen Abendteuer (auch dazu vielleicht später mehr).

Gruss
Andreas

Urheberrecht und Copyright, Teil IV

Vorlauf: Teil 3

Das zweite Mail war der Entschlussfassung offenbar dienlich – Der Web-Kopierer kommt zum Schluss, dass ignorieren eventuell nicht ideal wäre, meinerseits hatte ich nochmals angedeutet, dass ich an eine Lösung interessiert wäre, welche die Kirche im Dorf stehen lässt. Tatsächlich erhalte ich jetzt eine Antwort, inzwischen ging eine Woche ins Land, die Antwort ist also wohlüberlegt – sauber ausformuliert nehme ich an.
Ich lese: Weiterlesen

Urheberrecht und Copyright, Teil III

Link: Teil 2

Der Kopierfritze ist also angeschrieben und die Sache nimmt ihren Verlauf, warten ist jetzt angesagt, warten auf eine Antwort oder dass ansonsten etwas geschieht. Vorerst tut sich nichts.

Ich versetze mich in seine Person hinein. Er wird zuerst vielleicht überrascht sein, eventuell kurz auch verärgert, aber er muss jetzt seinerseits überlegen wie er vorgeht. Alles abstreiten, die Seite löschen, das Anschreiben ignorieren? Der Möglichkeiten sind viele. Er wird sicher auch eine Einschätzung meiner Person vornehmen. Geben wir ihm also etwas Zeit.

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Urheberrecht und Copyright, Teil II

Link: Teil 1.

Den Raubkopierer ansprechen, hier wäre die Diskussion noch konkret anzusetzen, zu diesem Schluss bin ich am Ende des letzten Artikel gekommen. Es ist jetzt auch sinnvoll, vom abstrakten Beispiel zum konkreten Fall überzugehen, Namen sind meiner Meinung nach nicht zu nennen.

Bevor wir Ansprechen sind ein paar Überlegungen sinnvoll.

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Urheberrecht und Copyright, Teil I

Ein paar selektierte Gedanken zum Thema Urheberrecht und Copyright.

Ein wichtiges Stichwort zum Thema ist der Raubkopierer. Auf den ersten Blick mag dieser Begriff etwas tendenziös erscheinen. Sieht man sich im Web nach diesem Begriff um erkennt man, dass er oft im Umfeld von anderen Begriffen wie zum Beispiel Kinderschänder oder Terroristen steht. Erst jetzt vermag man den wahren Geist des Begriffs zu erkennen, Raubkopierer scheint in der Tat also eine eher noch verharmlosende Bezeichnung für das Übel zu sein, der geeignetere Begriff ist ganz klar Raubmordkopierer. Jetzt ist auch klar, darauf kann es nur eine Antwort geben: Rübe ab.
Sollte an dieser Argumentation Zweifel bestehen so kann ich beruhigen, die Kulturindustrie beschäftigt sich seit Jahren mit diesem Thema, da sind Juristen am Werk und die sehen das auch so, die Sache hat also bestimmt ihre Richtigkeit. Weiterlesen

10+1 Thesen zum Japanisch lernen…

Ein paar Thesen zum Thema Japanisch lernen:

  • Es gibt keinen spezifischen Grund Japanisch zu lernen. Ein Grund ist dazu auch nicht notwendig.
  • Ergo besteht auch keine Gefahr sollte das Unterfangen etwas länger dauern.
  • Jeder Japanischkurs an einer Volkshochschule hat eine begrenzte Dauer, man kann also einfach mal anfangen ohne sich zu irgendetwas verpflichtet zu fühlen.
  • Erfahrungsgemäss mindert sich die Anzahl Schüler bereits während dem ersten Kurs, es besteht keine übergrosse Gefahr unpersönlicher Grossklassen.
  • Man bleibt ganz einfach dran indem man sich für alle weiterführenden Kurse den Aufwand spart sich abzumelden.
  • Japanisch ist ganz einfach, keine Artikel, nur Gegenwart und Vergangenheit und die Aussprache ist für uns sehr einfach (im Gegensatz zu Chinesisch).
  • Es mag eventuell ein paar andere Schwierigkeiten geben, um zu Beginnen ist es ein guter Ansatz, sich dazu keine Gedanken zu machen.
  • Es gibt verschiedene Abweichungen von unseren Sprachgewohnheiten, zum Beispiel die unterschiedlichen Höflichkeitsstufen, Frauen und Männer sprechen teilweise unterschiedlich.
  • Eine Sprache bestimmt in weiten Teilen auch die Denkmuster. Eine neue Sprache kann also auch eine neue Art zu denken sein.
  • Die Schrift sollte man zeichenweise zelebrieren – das hilft vorallem über die Anfangszeit hinweg. Am besten bestimmen sie ein Zeichen als ihr Lieblingszeichen, als das ästhetischte von allen.
  • Spätestens nach zwei Jahren sollte man lernen, wie man Sushi macht.

Gruss
Andreas

P.S. Welche Sprache ist die schwerste? Was dieser Artikel behauptet ist sicher ganz falsch, nach nur 6 Jahren Unterricht habe ich bereits eine Ahnung, wie man sich begrüssen könnte.