Was bedeutet eigentlich technischer Fortschritt?

Vermutlich versteht jeder etwas anderes darunter, aber man ist sich wohl einig, dass technischer Fortschritt immer mehr ermöglicht und Produkte besser werden lässt.

Doch besser in welcher Beziehung? Einfacher zu bedienen oder mit weniger Fehlern behaftet, so stellen wir uns das vor.

Bei der Optikentwicklung erlauben Computer das Rechnen von Lichtstrahlen durch eine hohe Anzahl Linsen (Raytracing), derart können (oder könnten) höchstwertige Objektive gerechnet werden, welche früher aufgrund des nicht verfügbaren Rechenpowers kaum denkbar waren.
Die Sache geht aber auch anders. Es können auch Designs gerechnet werden, welche tendenziel wenig empfindlich auf Montagetoleranzen reagieren, dadurch werden sie zwar nicht besser, sind aber billiger herzustellen, mit weniger qualifiziertem Personal.

Vor ein paar Jahren hatte ich ein 28-70mm/2,8 Zoomobjektiv einer sogenannten Fremdmarke. Es war sicher nicht schlecht für seinen Preis, aber es hatte furchtbare Verzeichnung, geometrische Strukturen waren nur über die Diagonale zu fotografieren, vermutlich kam ich derart zu meinem schrägen Stil und wurde gleichzeitig ein Festbrennweitenfan.

Was mich erstaunt hatte war die Leistung eines uralten Zoomobjektivs. Es war eines der ersten überhaupt erhältlichen Weitwinkelzooms und es hatte erstaunlicherweise praktisch keine Verzeichnung, unabhängig von der Brennweite. Dafür war dieses Objektiv erst ab f8 oder f11 richtig scharf und dies wohl nie bis ganz in die äussersten Ecken. Im Prospekt des Herstellers aus dieser Zeit wurde interessanterweise genau das Gegenteil erzählt, es wurde darauf hingewiesen, dass bei dieser Optik infolge der variablen Brennweite leider mit erhöhter Verzeichnung zu leben sei.

Im Laufe der Zeit wurden vermutlich die Prioritäten anders gesetzt, ein Teil der geringen Verzeichnung wurde geopfert zugunsten der Schärfe, das ist verständlich im Hinblick darauf, das Zoomobjektive gerne aus der Hand Verwendung finden und deshalb nicht in jeder Situation beliebig abblendbar sind. Fotografie findet jetzt kaum noch ab Stativ statt, wurde dadurch in vielen Situationen aber auch einfacher.

Die erste Frage die sich daraus ergibt: Welche Verzeichnug ist noch zulässig? Mein Eindruck ist, dass diese Grenze immer weiter hinausgeschoben wurde, scheinbar ist ein Aufschrei ausgeblieben, respekive viele Fotografen haben sich zurückgeflüchtet zu Festbrennweiten und den anderen wird weiterhin zunehmend mehr zugemutet. Das Zentrum wird forciert, auf Kosten der Ränder. Verzeichnung wird eh schon längst am Computer korrigiert und auch Vignettierung oder Farbsäume lassen sich locker am Computer wegrechnen. Derart hat sich vieles von der Optik auf den Computer verlagert.

Die zuvor gestellte Frage «in welcher Beziehung» bleibt aber noch offen. Ist das Ganze einfacher geworden? Die Tätigkeit der Fotografie hat eine neue Ecke hinzugewonnen, der Systemgedanke ist nicht mehr Kamera und Optik, sondern das ganze Equipment und Software. Die Problemlosigkeit des korrigieren könnens bezahlen wir mit dem Aufwand, dies dann eben auch machen zu müssen.

Gruss
Andreas

17 thoughts on “Was bedeutet eigentlich technischer Fortschritt?

  1. Interessanter Artikel, speziell da es neben der DSLR-Fotografie auch noch Analogfotografie und Smartfotografie (Kompaktkameras, Smartphones) gibt.

    War es aber früher wirklich schwieriger und weniger aufwändig oder der «Systemgedanke» einfach ein anderer?

    Heute: Digitalkamera + Optik + RAW-Konverter + Bildbearbeitung + Print + Papier
    Früher: Analogkamera + Optik + FIlter + Film + Entwickler + Vergrösserung + Papier + Retouche

    Eine andere Entwicklung, die ausserhalb der DSLR-Welt statt findet, sind Kompaktkameras oder Smartphones, welche Szenen selbständig analysieren und die geeigneten Einstellungen gleich vornehmen. Nach dem Auslösen werden die Bilder geräteintern automatisch oder nach Benutzerwunsch künstlerisch aufgepimpt. Mit einem weiteren Knopfdruck oder auch ganz automatisch sind die Bilder dann schon in der Cloud oder im Social Network.

    Ich habe den Eindruck, dass es neben der Problemlosigkeit der nachträglichen Korrektur und dem entsprechenden Aufwand auch noch die Leichtigkeit des Fotografierens mit Einbussen bei der Qualität und der Gestaltung gibt. Und dann wäre da noch die Selbstdisziplin, mit der man bezüglich Geld ausgeben und Aufwand betreiben einiges machen kann.

  2. Die Qualität eines fotografierten Bilder nur über die technische Perfektion
    zu definieren scheint mir seltsam – werden Heute mit Hilfe der digitalen
    Produktionskette mehr aussagekräftige Bilder fotografiert nur weil uns
    diese tragbaren kleinen Bildcomputer mit Ihren Belichtungs.- und Korrekturautomatiken weniger Fehlschüsse bereiten als noch vor 20 Jahren ?

    Die Fotos der Zeitschriftencover und Postkartenidyllen sind doch austauschbar. Selbst früher sehr aufwendig mit Spezialkameras
    erstellbare Panoramafotos kann inzwischen jeder «Affe» durch
    sogenanntes «Stitchen» im Kameraseitigen Automatikmodus durchführen.

    Die «Motivklingel» merkt sich Gesichter und knipst sobald sich darauf
    ein Lächeln breit macht – ist sowas Fortschritt ?

  3. @randle: Das Bild definiere ich nicht über die technische Perfektion, auch wenn die damit durchaus etwas zu tun hat. Auslöser für meine Anmerkung war eher die von mir immer wieder bewunderte stoische Art, wie Fotografen die zumehmend stärker sichtbar werdende Verzeichnung von Objektiven ertragen.

  4. Ist die Entwicklung wirklich so dramatisch?

    Ich habe das Canon EF 70-200 f/2.8 L IS mit dem Nachfolger, dem Canon EF 70-200 f/2.8 L IS II verglichen und sehe da keine Tendez zu stärkerer Verzeichnung.

    Ein Zufall oder ist das bei hochwertigen und entsprechend teuren Objektiven nicht so ein Thema?

    • Die 70-200er sind weitgehend problemlos, diese Objektive sind deutlich Oberklasse und bewegen sich nur im Telebereich.
      Eine Preisstufe runter und den Brennweitenbereich tiefer ansetzen und etwas weiter spreizen, und schon beginnen sich die Balken zu biegen. ein 24-105mm/4.0 macht eben mal schnell etwas über 4% Verzeichnung bei 24mm, das ist an sich schon etwas heftig, geht man aber nochmals runter, zu den Micro-Four-Thirds-Objektiven, dann glänzen schon gemässigte Festbrennweiten plötzlich mit Verzeichnungen über 4%. Dass dies im Bild nicht sichtbar wird liegt daran, dass die Kameras dies im jpeg-Bild gleich wegrechnen.
      Gruss
      Andreas

  5. Wir nutzen das oben genannte Canon 4,0/24-105 IS schon seit Release
    tagtäglich im Studiobetrieb ohne bisher bemerkt zu haben das wir damit
    fast ausschließlich Ausschuß produzieren – Danke für den Hinweis.

    Warum aber ein für Kleinbild gerechnetes Objektiv welches nur einen Teil
    des nutzbaren optischen Formates der bei 4/3 Chips genutzt wird noch mehr Verzeichnung (welche ja nur im Randbereich der Optik sichtbar wird) haben soll verstehe ich leider nicht ?

    Ich nutze zuweilen an meiner privaten DSLR mit Adapter ein Teil meiner
    alten Non-AI-Nikkore und habe einen solchen Effekt noch nicht annähernd
    bemerkt.

    Gerade aber diese alter «Scherben» welche über 50 Jahre noch nicht einmal eine Mehrfachvergütung erfahren haben glänzen mit einer Art
    der Abbildung welche ich in den letzten Jahren bei den modernen Hochleistungsoptiken nicht mehr gefunden habe.

    Das ist natürlich meine subjektive Meinung welche ich keinesfalls
    durch die obligatorischen Ziegelsteinbilder «untermauern» könnte.

    Doch «Back to Topic» und zurück zu einem genau definierten Maßstab
    welche sich entweder an unserer Wahrnehmung oder an Laborwerten
    orientiert………..

    • ohne bisher bemerkt zu haben das wir damit
      fast ausschließlich Ausschuß produzieren – Danke für den Hinweis.

      … das hatte ich nicht behauptet. Es gibt durchaus Bilder, welche die Verzeichnung deutlich zeigen. Das dies nicht bei jedem Motiv der Fall ist ist erfreulich, aber kein Gegenargument.

      Doch “Back to Topic” und zurück zu einem genau definierten Maßstab welche sich entweder an unserer Wahrnehmung oder an Laborwerten orientiert..

      Wahrnehmung ist an sich schon der richtige Massstab – für das Bild. Meines Erachtens sollte dies aber nicht als Ausrede hinhalten um bei den Objektiven immer mehr Verzeichnung als gottgegeben zu akzeptieren.

  6. Hallo Andreas sicherlich liegen Deine Ansprüche etwas über denen der üblichen
    Amateur.- oder Hobbyknipser. Trotzdem ist ein Objektiv als optisches Konstrukt
    immer auch ein Kompromis und somit universell (mit Fehlern) oder speziell (mit
    anderen Fehlern) zu bewerten.

    Ein hochlichtstarkes 1,0/50mm wird hinsichtlich der Vignettierung kaum einen Preis gewinnen aber es ermöglicht Bilder die anders so nicht möglich wären.

    Ähnliches trifft auch auf ein 2,8/28-70mm zu welches so gesehen 4 Festbrennweiten
    (28-35-50-70) zusammenfasst und damit eine wesentliche Verbesserung der Aufnahmebereitschaft erst m̦glich macht Рhinsichtlich der Verzeichnung jedoch nicht
    jeden Architekturfotografen zufrieden stellen dürfte. *grins*

  7. Hallo Andreas
    grundsätzlich stimme ich deinen Ausführungen zu. Doch erlaube mir einen kurzen Hinweis. Du schreibst:
    Zitat Andreas:
    geht man aber nochmals runter, zu den Micro-Four-Thirds-Objektiven, dann glänzen schon gemässigte Festbrennweiten plötzlich mit Verzeichnungen über 4%.
    Zitat Ende
    Mit der grottigen Verzeichnung bei Festbrennweiten kann ich dir leider nicht zustimmen. Denn dies Aussage habe ich noch bei keinem guten 45er 1.8, 12er 1.8, 75er 1.8 in Tests lesen können.

    Andererseits stimmt diese Aussage für die Zoom-Kits ganz klar. Die haben solche eine heftige Verzeichnung am kurzen Ende, welche bei JPG durch die Kamera herausgerechnet werden. Das ist auch mir ein kleines Ärgernis.
    Die Gründe warum sich ein Fotograf solch ein System zulegt sind soweit, das man das hier nicht breit treten sollte.
    Klar sollte einem sein, dass er solche kleinen Systeme nicht mit großen Boliden vergleichen kann (wenn denn gute Linsen dran hängen)
    Aber erstaunlich ist schon, dass die guten teuren FB für mFT sich von der Leistung her nicht verstecken brauchen auch wenn die FT (Pro, TopPro) noch einen Tacken besser sind. Die wiegen aber auch deutlich mehr und kosten deutlich mehr.
    Doch die Masse der Amateure brauchen gar nicht diese sehr hohe Qualität.
    Am Schluss zählt das Bild, welches herausgekommen ist.

  8. Hallo Andreas
    da ja die Test alle auf JPG OoC basieren noch den Tip.
    Reinhard Wagner hat auf Pen and Tell (Blog) alle Linsen einem Test unterzogen.
    Damit die Verzeichnungen sichtbar werden entwickelt er RAW mit Picassa.

  9. Hallo Randle
    Zitat:
    Warum aber ein für Kleinbild gerechnetes Objektiv welches nur einen Teil
    des nutzbaren optischen Formates der bei 4/3 Chips genutzt wird noch mehr Verzeichnung (welche ja nur im Randbereich der Optik sichtbar wird) haben soll verstehe ich leider nicht ?
    Zitat Ende

    Andreas sagt nicht, dass diese Objektive für KB gerechnet sind. Seine Kritik galt den für mFT gerechneten Festbrennweiten. Wobei diese nicht nachvollziehbar (für mich) ist. Jedoch trifft er den Nagel auf den Kopf, wenn es um die Zooms geht. Da wird heftig durch die Kamera korrigiert.

    Das nutzen alter analoger Objektive an digitalen Kameras macht für mich gar keinen Sinn. Gut man kann KB Linsen an APS-C Kameras verwenden, da fällt die Vignettierung nicht so auf, weil der kritische Bereich eh wegfällt.
    Aber dadurch, das diese Objektive es zulassen, das Lichtstrahlen schräg auf den Sensor treffen ergeben sich unschöne Fehler, welche zugegeben nicht jeder sieht.

    Deine Einstellung zu Zoom in Ehren, doch gerade Andreas geht mit diesem Thema ein klein wenig anderst um. Du siehst den Vorteil (unbestreitbar), das dir ein Zoom mehr Möglichkeiten gibt und flexibel ist. Event erkannt Zoomen abrücken fertig. Das ist in vielen Fällen eine Möglichkeit.
    Doch wenn ich Andreas richtig verstehe geht es ihm eigentlich darum ein Motiv zu erkunden, zu entdecken. Sich die Perspektive und Bildausschnitt zu erlaufen (Turnschuhzoom) welches kreativ gesehen unendlich viele Möglichkeiten erschließen kann. Das aber wird mit einem Zoomobjektiv alles übersprungen.
    Zu analogen Zeiten waren Zoomobjektive wirklich schon heftige Kompromisse, doch heute gibt es sehr gute Zooms welche dann auch sehr viel gutes Geld kosten. Trotz dieser Leistungssteigerung bezüglich der optischen Qualität bleibt viel des kreativen Potentials des Fotografen auf der Strecke.

    Dabei sehe ich aber besonders bei mFT wieder aktuell die Tendenz, mehr Festbrennweiten mit aussergewöhnlichen Leistungen anzubieten. Dabei rücken nicht nur rein technische Gesichtspunkte wie Schärfe, Kontrast usw. in den Vordergrund sondern auch weiche Argumente wie Bokeh wieder in den Fokus. Das sollte eigentlich das Herz von Andreas höher schlagen lassen. Oder er schreit Wahnsinn, weil Voigtländer ein 17,5 F0.95 mFT Objektiv rausgebracht hat? Was aber wiederum altes Feeling aufkommen läßt, weil es nur manuell zu fokusieren ist, die Blende wird rein mech. eingestellt. Also ganz ohne modernes Schnickschnack kein Schärfewunder aber trotzdem heiß begehrt bei vielen.

  10. Hallo Andreas

    diese Aussage finde ich sehr interessant:
    Zitat andreas:
    Fotografie findet jetzt kaum noch ab Stativ statt, wurde dadurch in vielen Situationen aber auch einfacher.
    Zitat Ende

    Wurde diese Einstellung nicht durch OiS, LS, IS gefördert? Dazu kommt noch, dass durch High ISO die BLZ kurz gehalten werden können. SO dass viele sich denken also wozu Stativ mitschleppen? Ist doch nur lästiger Balast. Das ist auch häufig verständlich. Da die Hersteller auch genau mit diesen Argumenten werben. Gemein wird es aber, wenn dann noch eine Stabilisierung bis zu 5 Blenden beworben wird. Die Berechnung aber auf der alten 1/1500 beruht. Doch sollte gerade bei den neuen Sensoren mit 16, 36, 48 MP bedacht werden das nicht allein das menschliche Sehvermögen sondern auch die Pixeldichte berücksichtigt werden muss.
    Wer aber trotz High-ISO und OiS die gestalterischen Mittel wie Blende und BLZ einsetzen möchte wird auch weiterhin das lästige Stativ verwenden.

    Wie wird sich aber die gestalterische Fotografie weiterentwickeln, wenn Nikon 1 damit beworben wird, dass schon Bilder gemacht werden bevor man den Auslöser drückt? Halt auf die Szene ich mache sau schnell 20 Bilder und du Fotograf wählst dir dann die aus welche dir gefallen.

  11. Hallo Thomas,
    bei mir besteht ein direkter Gegensatz zwischen beruflicher Arbeit
    und freizeitlichem Hobby und dem entsprechend unterscheiden sich
    meine verwendeten «Arbeitsmittel».
    Kein Fotograf hat Heute noch eine analoge Verarbeitungskette.
    Alleine die Kosten und der Zeitdruck sowie der Anspruch der Kunden
    auf schon vorseparierte und retouchiertes Bildmaterial legen hier den
    «Workflow» fest.
    Privat entfliehe ich diesem Diktat und verwende digitale Kameras
    nur für wenige dringliche aber für mich nicht wesentlich relevante
    Projekte – ansonsten verwende ich Schwarz-Weiss-Film-Material.
    Die fast schon 50 Jahre alten Nikons erfordern eine andere Art
    der Aufmerksamkeit – sie ist konzentrierter und technisch reduzierter.
    Die alten Optiken sind mechanisch ein Traum und sorgen auch in ihren
    optischen Leistungen noch für manchen Aha-Effekt wenn ich sie spontan
    über einen dieser günstigen China-Adapter an der DSLR verwende.
    Da ich bei diesen «Knipsen» keine hochlichtstarken Festbrennweiten besitze
    und auch nicht die Absicht habe mir welche zu kaufen war das Ganze ein
    geglückter Versuch und so lange man(n) nicht täglich damit arbeiten muss
    durchaus eine brauchbare Lösung. Das bei 4/3 nur ein kleinerer Teil des
    nutzbaren (besseren) Bildkreises verwendet wird und es durch den Crop zu einer
    «Brennweitenverlängerung» bzw. «Ausschnittsvergrößerung» kommt bei
    der ein 1,4/50 zu einem 1,4/100 wird macht das Ganze zusätzlich interressanter.

    Abgesehen davon bin ich inzwischen so Alt das ich das Kleingedruckte
    in den Bedienungsbüchern der neuen Knipsen nicht mehr richtig entziffern
    kann und auch keine Lust mehr dazu habe mich durch hunderte Seiten zu quälen.
    Da schau ich mir lieber Fotos an die mich inspirieren………..

  12. Hallo
    eine Korrektur meines Aussage von weiter oben:
    Zitat:
    Mit der grottigen Verzeichnung bei Festbrennweiten kann ich dir leider nicht zustimmen. Denn dies Aussage habe ich noch bei keinem guten 45er 1.8, 12er 1.8, 75er 1.8 in Tests lesen können.
    Zitat Ende

    Das 12er hat natürlich F2.0 und verzeichnet doch auch stärker. Für die anderen FB ist die Aussage richtig. Leider sollen selbst die neuen tollen Pana Zooms heftig verzeichnen. Und das bei dem Preis?
    Man kann das ja noch tollerieren bei Kit-Zoom aber wenn ein Hersteller schon was für gehobene Ansprüche, (demzufolge auch Preisansprüche) anbietet, sollte wenigstens das entsprechend sein. Denn man merkt das auf jeden Fall, wenn man eine Pana Optik an PEN flanscht, sind die elektronischen Korrekturen doch nicht so optimal. (umgekehrt dasselbe Spiel)
    Insofern muss man Andreas zustimmen, was die Leidensfähigkeit der Anwender angeht.

    Grüße Thomas

  13. Auch wenn das viele jetzt nicht h̦hren wollen Рdie Industrie und der Handel
    orientierte sich in ihren Produktentwicklungen zweckmäßigerweise auch an
    den Wünschen diverser Anwender. In wie weit deren mitgeteilte Anforderungen
    in Folge des Konkurrenzdruckes teilweise pervertierten bleibt fraglich.

    Das eine Nikon 1 schon Bilder macht bevor der Fotograf überhaupt den Auslöser
    gedrückt hat entstand möglicherweise der Vielzahl der Ärgernisse über zu spät
    aufnahmebereiter Kameras oder zu langer Auslöseverzögerung.

    Ist dann Technik nun nur noch Selbstzweck oder Verkaufsargument einer Konsummaschienerie ?

    Was wäre damals wohl für Bilder entstanden wenn H.C.B. unsere Mittel
    zur Verfügung gehabt hätte oder würde der «gute» sich Heute beim Besuch
    eines Fotofachgeschäftes nur mit der flachen Hand an den Kopf klatschen
    und weiterhin Filme in seine Leica Schraubkamera stopfen ?

  14. Hallo Randle
    Zitat:
    Das bei 4/3 nur ein kleinerer Teil des nutzbaren (besseren) Bildkreises verwendet wird und es durch den Crop zu einer “Brennweitenverlängerung” bzw. “Ausschnittsvergrößerung” kommt bei der ein 1,4/50 zu einem 1,4/100 wird macht das Ganze zusätzlich interressanter.
    Zitat Ende

    Na erlaube mir das ein klein wenig zu korrigieren. Der Bildkreis bei FT/mFT Objektive ist nur für 4/3 gerechnet. Also nicht unnötig größer als notwendig.
    Da Digitale Sensoren sehr stark gerade gerichtetes Licht brauchen müssen die Optiken anders als bei Film gerechnet werden. Bei Film spielt es keine Rolle, ob ein Lichtstrahl schräg auf das Filmkorn auftrifft.
    Klar kann man auch analoge Linse dran hängen, besonders die Nikonfans welche zu analogen Zeiten ware Schätzchen sich geleistet haben achten sehr darauf diese weiter verwenden zu können. Wenn man APS Format wählt kann man mit den Ergebnissen weitgehend zufrieden sein.
    Der Crop-Faktor hat nicht nur Vorteile aber das steht mal auf einem anderen Blatt.
    Doch wie ist es dann mit dem techn. Fortschritt, wenn ich alte Linsen welche auf ein anderes System gerechnet wurden auf ein neues adaptiere? Wird da nicht der Fortschritt zur Farce? Andererseits scheint der alte Spruch «Bodys kommen und gehen, doch gutes Glas kann bleibt» doch irgendwie wieder zu stimmen.
    Betrachte ich aber nun im besonderen mFT komme ich ins grübeln. Die Objektive sind deutlich kleiner geworden bei vergleichbarer Leistung. Das heißt mein Equipment wird deutlich unauffälliger. Ich kann damit besonders bei Street (Party) dezent bleiben ohne durch ein großes Equipment auf zu fallen. Die Menschen verhalten sich dadurch anderst und es kommen ungezwungere Bilder zustande. Insofern wirkt sich der Fortschritt aus in anderst gearteten Bildern, welche nicht unbedingt durch höhere Schärfe, Kontrast… auffallen. Diese andere Art (sag ich jetzt mal so) ist nicht der reinen technischen Qualität geschuldet. Technischer Fortschritt ist also nicht nur meßbar, sondern hat auch weiche Kriterien. Ob einem das persönlich zusagt steht wiederum auf einem anderen Blatt.

    Zitat:
    Ist dann Technik nun nur noch Selbstzweck oder Verkaufsargument einer Konsummaschienerie ?
    Zitat Ende:

    Ich habe einen Kollegen welcher sich diese Gerät angeschafft hat. Seine alte DigiKnipse ging in den Ruhestand. Nun hat er sich die Nikon 1 geholt, genau wegen dieser Verkaufsargumente. Er nutzt dies jedoch nur als Fotografische Dokumentation der Entwicklung seiner Tochter. Er hat keine besonderen Ansprüche an die Qualität. Si eist so kleine das er sie an der Gürtelschnalle befestigen kann und damit nicht im Weg. Aus seiner Sicht also eine Investition die sich gelohnt hat.
    Auch hier sind also nicht wieder die harten technischen Fakten ausschlaggebend. Insofern darf technischer Fortschritt nicht nur anhand von Meßwerten beurteilt werden. Gehört dazu nicht auch das Gefühl der gesteigerten Lebensfreude (Qualität) dazu?
    Diese Faktoren entziehen sich jedoch vollkommen der sachlichen Diskusion und können nur subjektiv bewertet werden.

    Liebe Grüße
    Thomas

  15. Hallo Thomas zuerst einmal bin ich kein Fortschrittsverweigerer falls da sowas
    wie ein Verdacht aufgekommen sein sollte – nur schreckt mich der Umfang der
    inzwischen auf über 100 Seiten angewachsenen Bedienungsanleitungen heutiger
    Knipsekasten. Wenn es schnell gehen muss hasse ich es mich durch die zahlreichen Untermenues zu quälen und da beschleicht mich das Gefühl mit meinen alten analogen Schätzchen schneller zu sein (kann aber auch nur rein subjektive Wahrnehmung sein) und hier kommt bei mir zur Bedienungssicherheit auch noch die Freude am Handwerkszeug hinzu.
    Die Schwere der Gehäuse und wunderbare
    Verarbeitung des Objektive – der große helle Sucher der nicht durch zahlreiche
    Zusatzinformationen verdeckt oder belästigt wird. Ich verfolge interessiert jede
    aktuelle Neuerscheinung – sei es nun Nikon/Canon/Leica oder Sony und rein
    dem Zweck und Bequemlichkeit geschuldet wäre die vollkommene Ankehr vom
    Film keine Frage mehr – wenn da nicht «der entscheidende Augenblick» wäre
    der sich analog nun mal etwas «anders» anfühlt als digital.

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